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De Thiende van Simon Stevin

Das Museum würdigt das mathematische Genie Simon Stevin mit einer Netzausstellung

Im Jahre 2020 ist es vierhundert Jahre her, dass der Mathematiker und Erfinder Simon Stevin (1548 – 1620) starb. Am 18. Mai, dem Internationalen Museumstag, gedenkt das Museum Plantin-Moretus des mathematischen Genies mit einer Netzausstellung auf Google Arts & Culture. Die 'Officina Plantiniana' war schließlich Drucker und Verleger von fast 90 % des Stevinschen Werkes.

18.05.2020

Das Museum Plantin-Moretus tut sich mit Google Arts & Culture zusammen und stellt am Internationalen Museumstag (18. Mai) mehrere Ausstellungen ins Netz, darunter eine über Werk und Leben des mathematischen Genies Simon Stevin.

1585 druckt Christoffel Plantin eines der einflussreichsten mathematischen Werke seiner Zeit: 'De Thiende' des Brüggers Simon Stevin. Stevin ist Mathematiker und Erfinder. Er entwirft Mühlen, Schleusen, Bagger und sogar Strandsegler. In der Physik ist er der Urheber des Gesetzes der schiefen Ebene. Mit der Dezimalschreibweise, die er in De Thiende beschreibt, werden Berechnungen stark vereinfacht. Jahrhunderte später inspiriert dieses Werk Thomas Jefferson, den späteren Präsidenten der Vereinigten Staaten, beim Festlegen des Dollar. Der erste Amerikanische Dollar erscheint 1792. Jefferson will die Währung nach dem Dezimalsystem unterteilen. Zur Begründung verweist er auf das Werk von Stevin. Sein Vorhaben wird verwirklicht: 1 Dollar wird 100 Cent, 1/4 Dollar 25 Cent.

Die Officina Plantiniana, Plantins Druckerei, druckt fast neun Zehntel des vollständigen Œuvres von Simon Stevin und trägt somit maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der Erkenntnisse dieses führenden Wissenschaftlers bei. Darum rückt das Museum Plantin-Moretus Simon Stevin in diesem Jahr ins Scheinwerferlicht.

"Wir sind erfreut, mit dem Google Cultural Institute zusammenzuarbeiten, um unsere Kollektion ins Netz zu stellen. Die Kollektion des Museums ist so groß und in einigen Fällen höchst fragil, dass es unmöglich ist, die gesamte Kollektion zu erschließen. Darum präsentiert das Museum fortan auch Netzausstellungen auf Google Arts & Culture, der Kunstplattform des Google Cultural Institute. Diese Technologie ermöglicht es unseren Museen, ihre beeindruckenden Sammlungen im Netz zu zeigen. Die Museumsschätze werden damit für Menschen in aller Welt zugänglich, die auf diese Weise auch eine neue Dimension des Museumsbesuches erfahren“, so Iris Kockelbergh, Direktorin des Museums Plantin-Moretus.

Entdecken Sie hier die Netzausstellung über Simon Stevin

 

De Thiende van Simon Stevin

 

Plantin, von Wissenschaftlern und Humanisten geliebter Verleger

Christoffel Plantin gibt außer dem Werk des Mathematikers Simon Stevin auch die Werke anderer Wissenschaftlicher und Humanisten heraus. Die größten Autoren und Wissenschaftler der Zeit finden ihren Weg an den Vrijdagmarkt in Antwerpen. Plantin regt sie dazu an, gemeinsam mit ihm bessere, exaktere wissenschaftliche Werke zu veröffentlichen. So legt Cornelis Kiliaan am Vrijdagmarkt die Grundlage des niederländischsprachigen Wörterbuchs. Der erste Atlas mit Karten von Abraham Ortelius wurde in der Druckerei von Plantin gedruckt. Und mit den Ausgaben von Lobelius, Dodoens und Clusius bekam die Botanik Aufwind. Freund des Hauses Plantin war auch Justus Lipsius, der berühmteste Humanist seiner Zeit. Sowie der Italiener Guicciardini, der das Nachschlagewerk par excellence über alle Städte der Niederlande im 16. Jahrhundert verfasste.

 

Über Google Arts & Culture

Google Arts & Culture bringt auf innovative und inspirierende Weise Kunst, Geschichte und Kultur von mehr als tausend Organisationen aus aller Welt online. Google Arts & Culture ist eine Plattform des Google Cultural Institute und kostenlos verfügbar.

 

500 Jahre Guicciardini im Jahr 2021

2021 feiert das Museum Plantin-Moretus den 500. Geburtstag des Italieners Lodovico Guicciardini mit einer Ausstellung über sein Nachschlagewerk „Description de touts les Pais-Bas“ (1582). Guicciardini beschreibt in diesem Buch alle Städte der Niederlande. Er schildert Wirtschaft, Staatskunde, Sprache, Flora, Fauna und Volkstum der wohlhabenden Niederlande. Auffällig große Aufmerksamkeit widmet er seinem Wohnort Antwerpen. Über die Einwohner schreibt er: „Sie sind erfahren und geschickt, um überall in der Welt zu handeln, ja auch die Frauen (auch wenn sie nie außer Landes waren) können drei oder vier, manche fünf, sechs und sieben Sprachen sprechen: wie bequem und wunderbar ist dies doch.“

 

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